William Turner – Maler des Lichtes

Der britische Maler Joseph Mallord William Turner, geboren am 23. April 1775 in London und verstorben am 19. Dezember 1851 in Chelsea (damals ein Vorort von London), gilt als einer der bedeutendsten Maler der Romantik und als einer der größten Künstler seiner britischen Heimat. Als er mit 76 Jahren starb, hinterließ er dem englischen Staat mehr als 20.000 Werke. Außerdem gilt er als Vorläufer des Impressionismus, denn während einer Italien-Reise 1819 lernt Turner die Wirkung des Lichtes kennen und ändert danach radikal seinen Malstil – er konzentriert sich im Wesentlichen auf die Motive, das Licht und die Farben, die er auf seinen häufigen Reisen findet.

 

In seinem letzten Lebensdrittel wurde seine Malweise zunehmend freier und widersprach in seinem Spätwerk häufig dem Zeitgeschmack. Doch vor allem diese Spätwerke fanden bei den Impressionisten begeisterte Aufnahme. Turner gilt als „Schlüsselfigur für den Übergang der Malerei zur historischen Moderne“ (Nicola Carola Heuwinkel: Entgrenzte Malerei. Art Informel in Deutschland. Kehrer Verlag, Heidelberg/Berlin 2010, S. 12). Mit seinem Vorstoß ins rein Malerische wurde Turner jedoch nicht nur zum Vorbild der Impressionisten, sondern auch ganz allgemein der abstrakten Kunst des 20. Jahrhunderts.

 

Wer war nun der Mensch William Turner, der sein Privatleben bedeckt hielt und weithin als mürrisch und unnahbar galt? Können wir ihm astrologisch auf die Schliche kommen?

 

Turner ist mit einer Sonne im Zeichen Stier geboren, das gibt ihm Sinn für Werte, Sicherheit und materielle Dinge, sowie Kunstverständnis, Formensinn, Sinnlichkeit und Beharrlichkeit. Er ist bodenständig und genussfreudig, hängt an Besitz und sammelt Kunst- und Wertgegenstände, baut seinem Haus sogar eine Galerie für seine eigenen Werke an – sehr ungewöhnlich für die damalige Zeit.

 

Zum Zeitpunkt von Turners Geburt ging am Osthorizont das Zeichen Steinbock auf – das ist sein Aszendent, der ja bekanntlich das ausdrückt, was wir unbewusst nach aussen von uns zeigen. Steinbock mit seinem Herrscherplaneten Saturn verkörpert das einschränkende, Grenzen setzende, karge und stabile Prinzip, und so verwundert es nicht, dass Turner von Zeitgenossen als verschlossen, misstrauisch und kühl beschrieben wird, er wirkte fast mürrisch, war aber auch sehr fleissig und sparsam.

 

Dass das Erdelement in diesem Horoskop überwiegt, ist ein Hinweis darauf, dass der Künstler realitätsbezogen, bedächtig, zielbewusst, ausdauernd und arbeitsam war, der Mangel an Wasser hingegen ist ein Zeichen dafür, dass Turner vermutlich wenig Emotionalität und natürliche Herzlichkeit zeigen konnte, und dass es ihm schwer gefallen sein mag, Gefühle auszudrücken. Ein weiterer Hinweis darauf ist der Mond im Zeichen Wassermann, der emotional lieber auf Distanz geht, möglicherweise seelisch leicht erregbar ist und für den das Gefühl der persönlichen Freiheit besonders wichtig ist. Da der Mond auch für die Mutter steht, deuten wir den Wassermann-Mond als ungewöhnliche, exzentrische, eventuell auch psychisch gestörte Mutter. Tatsächlich wissen wir von Turners Mutter wenig, nur dass sie 1799 in eine Nervenklinik eingeliefert wurde, in der sie vier Jahre später verstarb.

 

Wie vorhin erwähnt, ist der Aszendent (hier Steinbock) der persönlichste Punkt in einem Horoskop, da er von der minutengenauen Geburtszeit bestimmt wird und den Beginn des 1. Hauses im 12 Häuser-System einer Radix markiert. Allerdings ist in Turners Horoskop auch das Zeichen Wassermann, also das Prinzip der Freiheit, Toleranz und Unabhängigkeit, zur Gänze in seinem 1. Haus eingeschlossen. Wenn auch Turner im unmittelbaren Ausdruck mürrisch und verschlossen (also steinbockhaft) wirkte, ist doch in seiner Persönlichkeit auch der Neuerer, der Rebell und Revolutionär zu finden, der sich dem Originellen, Aussergewöhnlichen und der Eigenwilligkeit verschrieb. Diese Ambivalenz zwischen den Erwartungen der Gesellschaft und der persönlichen Freiheit, die Spannungen zwischen Konvention und Rebellion findet sich mehrfach in Turners Horoskop, und sie kommt in seinem Wirken auch sehr schön zum Ausdruck. Einerseits war er schon in jungen Jahren aufstrebendes und anerkanntes Mitglied der Royal Academy of Arts (Steinbock), andererseits erregte er durch sein direktes, irritierendes, undiplomatisches Verhalten und seine unkonventionelle Art vielfach auch Missfallen (Wassermann).

 

Aber wo sehen wir den genialen Künstler William Turner, der ja nie eine künstlerische Ausbildung absolvierte, sondern Autodidakt war? Das Talent erkennen wir im 2. Haus, dessen Spitze im künstlerischen Zeichen Fische liegt. Neptun, der Herrscherplanet der Fische, bildet ein Sextil zum Medium Coeli und ein Trigon zum Aszendenten – das Talent wird sichtbar und tritt an die Öffentlichkeit. Den Autodidakten, der sich selbst zur künstlerischen Vollendung brachte, sehen wir in dem Trigon zwischen dem Geburtsherrscher Saturn in Waage, dem Nebenherrscher Uranus in Zwillinge und dem Mond in Wassermann. Auch das Thema des Freiseins in der Gesellschaft – oder anders ausgedrückt – als Mitglied der Royal Academy of Arts, die für ihn eine Art „Mutterrolle“ (wie er selbst es formulierte) ausübte (Mond in Wassermann), und gleichzeitig wegen seiner „impressionistischen“ Malweise gegen den herrschenden Zeitgeist rebellierend – kommt durch die Aspekte Saturn-Uranus oder Steinbock-Wassermann in Turners Radix gut zum Ausdruck. Er hat die Fähigkeit, überall dabei sein und zugleich Distanz wahren zu können.

 

Im 2. Haus, dem Haus der Talente und Werte, finden wir Merkur in Widder, was auf ein starkes Interesse an technischen Dingen schließen lässt, was bei Turner, der zur Zeit der industriellen Revolution aufgewachsen ist, auch tatsächlich so war. Turner war von den technischen Neuerungen seiner Zeit fasziniert und er ist auch der erste Maler, der einen Eisenbahnzug auf Leinwand bannte.

 

Und sein Privatleben? Darüber wissen wir wenig, da Turner sich darüber in Schweigen hüllte. Dass sein Vater, ein Barbier, ihn unterstützte und sein Talent als Maler förderte, ist erwiesen (Jupiter im 4. Haus in Verbindung mit Venus). Sein Tod 1829 stürzte William in tiefe Verzweiflung. Das Verhältnis zu Frauen dürfte schwierig gewesen sein, das sehen wir auch durch die Quadrate (also Spannungsaspekte) zwischen der sinnlichen Stier-Venus und dem stolzen Löwe-Mars, und ebenfalls zwischen der besitzergreifenden Stier-Sonne und dem freiheitsliebenden Wassermann-Mond. Sicherlich hatte Turner etliche Affären, die er jedoch geheim hielt. Ab 1833 fand er Trost und Stütze bei der Witwe Sophia Booth, mit der er ein Haus in Chelsea bezog, das er um1840 gekauft hatte, und die bis zu seinem eigenen Tod an seiner Seite blieb. Viele seiner besten Bilder entstanden in den letzten Lebensjahren. Turner zog sich mit über 70 Jahren aus dem Gesellschaftsleben zurück, auch weil sich seine Gesundheit mehr und mehr verschlechterte. Das letzte Bild, das Turner an die Royal Academy schickte, war: Der Besuch am Grabe.

 

Turner wurde in der Südkrypta der St. Paul’s Cathedral in London, dem sogenannten Painters’ Corner, neben Sir Joshua Reynolds beigesetzt. Seine Werke – alle Gemälde, Zeichnungen und Entwürfe, vollendet oder unvollendet von Turners Hand – hat er laut Testament der britischen Nation vermacht, die in der National Gallery in London ein Turner-Museum geschaffen hat. Später erhielt Turners Werk in der Tate Gallery, früher ein Bestandteil der National Gallery und seit 1955 ausgelagert, eine ständige Ausstellung.

Über das Tierkreiszeichen Stier

Stier (20. April bis 21. Mai) ist ein fixes Erdzeichen, sein Herrscher ist die Venus. Stier ist das stabilste, unbeweglichste aller Zeichen. Ihm werden zweckgerichtete Entschlossenheit und Kraft, Genussfreude, Sinnlichkeit und guter Formensinn zugeordnet. Wer im Zeichen Stier geboren ist, ist körperbetont, berührungsfreudig und offen im Zeigen von Zuneigung. Eine warme Sinnlichkeit und aufrechte, tiefgehende und unkomplizierte Gefühle sind für Sie als „Stier“ in Beziehungen mit der Familie, mit Freunden und Liebhabern ausschlaggebend. Leichtfertig lassen Sie sich keineswegs auf Beziehungen ein, denn Sie meinen es ernst und streben etwas Dauerhaftes an, dennoch können Sie vielen Menschen Zuneigung geben (aber nicht unbedingt sexuelle) und Sie sind in allen Beziehungen treu und verlässlich. Sie mögen das Altbewährte und fühlen sich von Veränderungen in einer Beziehung ziemlich bedroht.

 

Als Stier lieben Sie die Bequemlichkeit, das Vertraute, die materielle Sicherheit, Sie wollen bewahren und erhalten, legen sich gerne fest und scheuen Veränderungen im Leben. Die materielle Betonung ist stark spürbar, denn als Stier können Sie besitzergreifend bis zur Habgier sein, haben aber auch Sinn für Werte, für Gediegenes und Bodenständiges. Auch mögen Sie es gerne warm und gemütlich, Extreme sind Ihnen sowohl beim Wetter als auch in Ihrer körperlichen Befindlichkeit ein Gräuel. Alles, was hingegen Ihrem Wohlbefinden dient, wie gutes Essen, eine angenehme Umgebung und Menschen, um die Sie sich kümmern können, hat eine grosse Bedeutung für Sie.

 

Auch ein guter Bezug zur Materie im eigentlichen Sinn ist hier zu finden, ebenso ein ausgeprägter Formensinn, sowie Talent für Design und Gestaltung. Die meisten Stiere sind auch musikalisch, spielen ein Instrument oder singen. Da Sie aber nicht nur allem Schönen gegenüber aufgeschlossen, sondern auch praktisch veranlagt sind, legen Sie Wert darauf, dass die Dinge nicht nur schön, sondern auch nützlich sind. Auf jeden Fall möchten Sie Ihre Fähigkeiten in der Praxis verwerten können. Davon ist auch Ihr Umgang mit bedürftigen Mitmenschen betroffen: ein Stier wird weniger in Mitleid schwelgen, als völlig unsentimental praktische Hilfe anbieten.

 

Zugeordnete Körperebene: Hals, Nacken, Rachen, Mandeln, Stimmbänder, Zunge, Speiseröhre, Halswirbelsäule, Kehlkopf, Schilddrüse. Das Schmecken.

Was genau ist eigentlich der Aszendent?

Was ist der Aszendent?

Der Aszendent (AC) zeigt den Grad des Tierkreiszeichens, das zum genauen Zeitpunkt der Geburt am östlichen Horizont des Geburtsortes aufgeht, und er markiert somit den Beginn des 1. Hauses in der Radix-Zeichnung. Alles, was in diesem bestimmten Augenblick an diesem bestimmten Ort geboren wird, spiegelt die Eigenschaft dieses Augenblicks, die Qualität dieser ganz spezifischen Zeit, wider. Daher ist der Aszendent der individuellste Punkt in unserem Horoskop (unserer Radix).

Er zeigt nicht nur, aus welchem Blickwinkel wir die Welt wahrnehmen, durch welchen Filter wir sie erleben, sondern auch, wie wir nach aussen hin in Erscheinung treten, an die Dinge herangehen, wie wir auf unsere Umwelt reagieren, und kann daher auch als Ort der Selbsterkenntnis bezeichnet werden, wobei wir die Energie dieses Zeichens nicht bewusst einsetzen. Da das Aszendenten-Zeichen den Impuls zum genauen Zeitpunkt unserer Geburt wiedergibt, sagt es auch etwas über unsere Haltung und unsere Erwartungen, wann immer wir im späteren Leben etwas Neues beginnen. Es zeigt uns, wie bzw. mit welcher Einstellung wir in neue Lebensphasen eintreten.

Wenn wir uns selbst erkennen und entfalten wollen, müssen wir jene Anlagen und Eigenschaften, die unser Aszendenten-Zeichen uns aufzeigt, ganz bewusst zum Ausdruck und zur Verwirklichung bringen. Der Aszendent zeigt uns somit, wer wir sind, aber auch, wie wir dem Leben begegnen, er sollte daher im Lauf des Lebens immer stärker entwickelt und ins Bewusstsein geholt werden. Die Auseinandersetzung mit der Aussenwelt kann dabei sehr hilfreich sein.

Der AC bezeichnet aber auch die äussere Erscheinung, den körperlichen Ausdruck, er kommt daher nach aussen hin meist stärker zur Geltung als das Sonnenzeichen und wird von anderen auch meist mehr mit unserer Persönlichkeit identifiziert als unser Sonnenzeichen, das unseren Wesenskern, unsere Grundpersönlichkeit zum Ausdruck bringt, das Ziel, das wir mit Hilfe des Aszendenten im Laufe unseres Lebens erreichen sollen. Während der Aszendent, der auch unser allgemeines Lebensthema vorgibt, der Weg ist, auf den wir uns machen müssen, sagt uns die Sonne, wofür wir hier auf dieser Welt sind, was das Ziel unseres Strebens in diesem Leben ist.

Bei der Deutung des Aszendenten muss aber auch die Stellung seines Zeichenherrschers (= Geburtsgebieters) in der Radix beachtet werden, die eine ergänzende Aussage zum Charakterprofil bietet.

Wie erfahren Sie, was Ihr Aszendent ist?

Für die Berechnung Ihres Aszendenten benötigen Sie Ihre genaue Geburtszeit, und zwar auf die Minute genau, sowie den Geburtsort (also die Stadt oder den Ort, wo Sie geboren wurden). Dabei ist zu beachten, dass die Geburtszeit nicht auf- oder abgerundet werden darf, weil sich dadurch andere Winkelbeziehungen zu den Planeten und damit andere Erkenntnisse zu Ihrer Persönlichkeit ergeben können. Auch für die Prognose ist es wichtig, eine möglichst genaue Zeitangabe zu haben, weil bereits wenige Minuten Differenz zum wahren Geburtsmoment den Gültigkeitszeitraum der Prognose um ein Jahr verschieben können.
Wenn Sie Ihre genaue Geburtsminute nicht kennen und auch keine Möglichkeit haben, diese von Ihren Eltern zu erfragen, können Sie beim Meldeamt bzw. Standesamt Ihrer Gemeinde nachfragen. Üblicherweise liegen die Daten dort auf und können von der betreffenden Person persönlich erfragt werden. Sollten Sie Ihren Geburtszeitpunkt nur ungefähr wissen (+/- 1 Stunde), ist es für den erfahrenen Astrologen möglich, eine Geburtszeitkorrektur zu machen, für die einige markante Daten aus Ihrem Leben benötigt werden.

Und was ist der Deszendent?

Während der Aszendent der Ort der Selbsterkenntnis ist, ist der Deszendent (das Zeichen, das dem Aszendent gegenüber liegt) der Ort, an dem wir die anderen erkennen können, er ist das, was wir in anderen finden. Unser Selbstgefühl, ausgedrückt durch den Aszendenten, wird durch das geformt, was uns durch andere am Deszendenten begegnet. Es gilt, die Eigenschaften des Deszendenten, mit denen wir uns – als Gegenpol zum Aszendenten – nicht so identifizieren, die eher in der Projektion, also von aussen, auf uns zukommen und als Nicht-Ich empfunden werden, im Laufe des Lebens zu integrieren, und sozusagen einen Ausgleich zwischen beiden Polen zu erreichen.