Hildegard Knef – zum 90. Geburtstag

Erinnern Sie sich an Hildegard Knef? Die deutsche Schauspielerin, Chansonette und Autorin einiger Bücher wurde am 28. Dezember 1925 in Ulm geboren. Schon als Baby verlor sie ihren Vater und zog in der Folge mit ihrer Mutter nach Berlin, die sich dort später wieder verheiratete.

Mit 15 Jahren begann Hildegard Knef eine Ausbildung als Zeichnerin in der Trickfilm-abteilung der UFA-Filmstudios in Berlin-Babelsberg, wo der damalige Leiter Wolfgang Liebeneiner auf sie aufmerksam wurde und ihr eine Schauspielausbildung ermöglichte. Noch vor Kriegsende spielte sie bereits in einigen UFA-Filmen mit. Nach 1945 trat sie am Theater und Kabarett auf und heiratete 1947 einen amerikanischen Offizier. Zur gleichen Zeit wurde sie für den ersten deutschen Nachkriegsfilm „Die Mörder sind unter uns“ engagiert, der sie auch international bekannt machte. Sie wurde zum ersten großen deutschen Nachkriegsstar. 1948 wurde Hildegard Knef von David O. Selznick nach Hollywood engagiert, erhielt dort aber vorerst kaum Rollen.

1950 kehrte sie vorübergehend nach Deutschland zurück, um unter der Regie Willi Forsts die Hauptrolle in dem Film „Die Sünderin“ zu übernehmen, der sich der Tabuthemen Prostitution und Freitod annahm und wegen einer kurzen Nacktszene zu einem der größten Skandale im deutschen Nachkriegskino führte. Trotz des Erfolges wurde die Schauspielerin in Deutschland geächtet und ging zurück in die USA, wo sie mehrere Filme drehte und auch Theater spielte. 1955 debütierte sie am Broadway in dem Musical „Silk Stockings“ von Cole Porter, das auch mit ihr in der Hauptrolle verfilmt werden sollte – allerdings nicht von ihrer Filmproduktionsgesellschaft 20th Century Fox, sondern von der Konkurrenz MGM. Da sie von Fox nicht freigegeben wurde, überwarf sie sich mit der Firma und kehrte 1957 nach Deutschland zurück. Damit war ihre Filmkarriere in den USA beendet.

Hildegard Knef, in Deutschland nach wie vor als „Sünderin“ geächtet, drehte in den späten 50-er und frühen 60-er Jahren vor allem in England, wo sie auch ihren zweiten Ehemann David Cameron kennenlernte – die gemeinsame Tochter Christina kam 1968 zur Welt. Zu dieser Zeit begann sie verstärkt, als Sängerin aufzutreten und nannte sich ausserhalb von Deutschland Hildegarde Neff. In der Folge erhielt sie auch Show-Auftritte im deutschen Fernsehen, schrieb ab 1965 eigene Lieder und ging mit diesen auch sehr erfolgreich auf Tournee.

1970 veröffentlichte sie ihre Autobiographie „Der geschenkte Gaul“, die in 17 Sprachen übersetzt und ein internationaler Bestseller wurde. Einige Jahre später erkrankte sie an Brustkrebs, was sie ebenfalls in einem Buch thematisierte, das sich sehr gut verkaufte. Mit ihrer Ehe war es inzwischen bergab gegangen, 1976 wurde Hildegard Knef von David Cameron geschieden und heiratete wenig später Paul von Schell.

Da sie immer öfter nur aus privaten, nicht aus künstlerischen Gründen in den Schlagzeilen war, ging sie mit ihrer Familie nach Los Angeles, wo sie aber auch nicht mehr recht Fuß fassen konnte. 1987 feierte sie in Berlin ein erfolgreiches Comeback in dem Musical „Cabaret“ und erhielt in der Folge zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, auch als Sängerin.

Die letzten Jahre waren von Krankheiten überschattet. Nach einem monatelangen Krankenhausaufenthalt infolge eines Lungenkollapses starb Hildegard Knef in der Nacht auf den 1. Februar 2002 gegen 2 Uhr im Alter von 76 Jahren an einer akuten Lungenentzündung.

Wir haben es hier sicherlich mit einer etwas problematischen Persönlichkeit zu tun und einem Leben, das von zahlreichen Höhen und Tiefen geprägt war. Was davon können wir im Geburtshoroskop von Hildegard Knef sehen?

Hildegard Knef hat eine Steinbock-Sonne, einen Skorpion-Aszendenten und den Mond im Zeichen Zwillinge.

Menschen mit einem Skorpion-Aszendenten, wie ihn Hildegard Knef hat, werden oft in eine konfliktreiche Umgebung oder eine Krisensituation hineingeboren, “Familienmüll” (genetische Erfahrungen der Vorfahren) lastet auf ihren Schultern – möglicherweise ein Hinweis auf die Syphilis-Erkrankung ihres Vaters, an der dieser wenige Monate nach ihrer Geburt verstorben ist.

Der Aszendent ist aber auch für die Ausstrahlung und Aussenwirkung eines Menschen verantwortlich: die ist bei Skorpionen oft faszinierend, fast magisch. Hildegard Knef hatte sicher diese Ausstrahlung, sie war zudem sehr vorstellungsbezogen hinsichtlich dessen, was sie wollte, tiefgründig, leidenschaftlich, vielleicht manchmal undurchsichtig und geheimnisvoll. Die Erotik spielte im Leben von Hildegard Knef, aber auch in ihren Filmen und Liedern eine grosse Rolle, sie konnte intensive Gefühle empfinden, aber auch zwang- und triebhaft handeln. Sie will die Kontrolle über ihr Leben und ihre Kunst, da bleibt sie unerbittlich und hat keine Scheu, sich auch mit oft mächtigen Gegnern anzulegen.

Mit Saturn im 12. Haus, in der Nähe des Aszendenten, gibt es auf der unbewussten Ebene verdrängte Ängste und Trauer. Die Seele muss über Enttäuschungsprozesse hinwegkommen, und aus Angst vor neuerlichen Verletzungen werden tiefe Emotionen oft nicht zugelassen, sondern sinken in den unbewussten Bereich hinab, wo sie möglicherweise ein zerstörerisches Werk beginnen (Krankheiten). Saturn, der ja gleichzeitig über die Sonne in Steinbock herrscht, verleiht Hildegard Knef, in der Nähe ihres Aszendenten stehend, aber auch Sturheit, Härte und Zähigkeit.

Andererseits legt sie mit der Sonne in Steinbock und im 2. Haus Wert auf Sicherheit und eine gewisse Struktur, die materielle Basis ist wichtig für ihre Selbstverwirklichung. Da sie Probleme mit dem Eigenwert hat, neigt sie dazu, ihr Selbstwertgefühl und ihre persönliche Sicherheit und Bestätigung über den Mann zu holen, worauf ihre drei Ehen hinweisen. Eine Steinbock-Sonne ist aber meist auch ein Indiz dafür, dass die mit ihr Geborenen keine leichte Kindheit hatten, sondern schon sehr früh Verantwortung übernehmen mussten, wodurch sie eine gewisse Ernsthaftigkeit verkörpern, aber auch strebsam, ehrgeizig, ausdauernd, realistisch, zuverlässig und leistungsorientiert und im Beruf diszipliniert sind, allerdings auch zur Melancholie neigen.

Hildegard Knef hat es vorzüglich verstanden, diese – vermutlich vorhandene – Schwermut nicht nach aussen zu zeigen, sondern sie sowohl in ihren Liedern als auch ihren Büchern in von Klugheit und lakonischer Ironie geprägte Texte zu verpacken. Dabei ist ihr wahrscheinlich ihr Zwillinge-Mond beigestanden, der ihr ein Talent für Reden und Schreiben mitgegeben hat. Hier besteht die Neigung zu einer rationalen Betrachtungsweise, Gefühle werden auf leichte, fast schnoddrige Art begründet und analysiert. Gleichzeitig besteht ein grosses Bedürfnis nach Kommunikation und Abwechslung, intellektueller Wissensdurst und Neugier auf das Leben, aber auch eine gewisse Rastlosigkeit. Eine Mondstellung in einem labilen Zeichen (wie z.B. Zwillinge) ist auch ein Hinweis auf viele Umzüge im Leben, und davon hatte Hildegard Knef ja genügend. Darauf verweist auch Uranus im 4. Haus, und: Wer den Uranus im 4. Haus stehen hat, der tut sich nicht leicht mit emotionalen und familiären Bindungen. Auch Hildegard Knef hat diesbezüglich ein wechselhaftes Schicksal, sie bleibt weder im Familienverband noch in der Heimat, kann nur mit einer „neuen Linie“ (deutsch-sprachigen Chansons), mit Witz und Humor in Deutschland wieder heimisch werden.

Die Wassermann-Venus weist auf den ersten Blick auf Freiheitsliebe, Toleranz und die Suche nach aufregenden, unkonventionellen Beziehungen hin (so waren die Ehemänner Nr. 2 und 3 um etliche Jahre jünger als die Knef); auch verträgt sie keine Einengung und Bevormundung, was aber vermutlich auf geheime oder unbewusste Selbstzweifel (ob sie überhaupt genügend liebenswert ist – Venus im Quadrat zu Saturn in 12) zurückzuführen ist, daher kann es in engen Beziehungen trotz aller Leidenschaft (Aszendent Skorpion) zu emotionaler Abgrenzung kommen, um sich vor vermeintlichen Verletzungen zu schützen. Eine Wassermann-Venus im 3. Haus zeigt uns aber auch eine ungewöhnliche künstlerische Selbstdarstellung, zum Beispiel als Chanson-Sängerin mit rauchigem Organ, die von Ella Fitzgerald als „beste Sängerin ohne Stimme“ bezeichnet wurde.

Mars in Schütze und nahe am Aszendenten (wenn auch in einem anderen Zeichen) zeigt uns eine Frau mit sehr viel Energie und Begeisterungsfähigkeit, die für ihre Überzeugungen kämpft und für ihre Ideale einsteht. Hildegard Knef konnte nicht ruhig sein, sie spielte, sang oder schrieb, trat in Fernsehshows auf und war unermüdlich aktiv. Was war der Lohn all dieser Aktivitäten? Erfolg? Reichtum? Berühmtheit?

Zeitweise war es wohl alles zusammen. Hildegard Knef war jahrelang erfolgreich, dann wieder nicht, sie war berühmt, später halb vergessen, und das durch ihre Film-, Konzert- und Autorentätigkeit erworbene Vermögen hatte sich später weitgehend aufgelöst. Jupiter im 2. Haus bewahrt zwar im allgemeinen vor Armut, da er in Steinbock aber schlecht steht, kann er nur das ärgste abwenden und den Reichtum nicht halten. Was bleibt also von ihr?

Nun, eigentlich gar nicht so wenig: Die Autobiographie „Der geschenkte Gaul“ wurde sowohl verfilmt als auch als Musical adaptiert und aufgeführt, in Berlin wurde ein Platz nach ihr benannt; ferner erhielt sie einen Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin (ihre Hand- und Fußabdrücke hatte sie schon Jahrzehnte davor in Hollywood verewigt) und eine Gedenktafel an einem Berliner Haus soll auf die künstlerische Tätigkeit von Hildegard Knef in dieser Stadt hinweisen, unter dem Motto „Ich hab noch einen Koffer in Berlin“.

Über das Tierkreiszeichen Steinbock

Am Tag der Wintersonnenwende, der dunkelsten Zeit in der nördlichen Hemisphäre, dieses Jahr am 21. Dezember um 11.45 MEZ, tritt die Sonne in das Tierkreiszeichen Steinbock ein.

Steinbock ist ein kardinales Erdzeichen, sein Herrscher ist Saturn. Die Eigenschaften des Steinbocks spiegeln die doppelte Natur seines Herrscherplaneten Saturn wider. Einerseits ist Saturn ehrgeizig, kritisch, kalt und grob (in der griechischen Mythologie entmannt er seinen Vater Uranus und verschlingt seine eigenen Kinder). Andererseits war Saturn in der römischen Mythologie der Gott des Ackerbaus und der Herrscher des Goldenen Zeitalters. Die im antiken Rom zu seinen Ehren abgehaltenen Saturnalien waren ein Fest der Sinnlichkeit und des Überflusses – die Zeit, in der ein Füllhorn ausgeschüttet wurde. Heute erinnern die Lichter, die in der dunkelsten Zeit des Jahres entzündet werden, an die Feuer sinnlicher Lust und hoffnungsvoller Freude, an ein Innehalten inmitten harter Arbeit und Pflichten.

Menschen mit einer Steinbock-Sonne werden beide Seiten in sich kennen, einerseits eine innere Kraft, die sie zu Pflichtbewusstsein, Disziplin und Leistung antreibt, andererseits die befriedigende Fähigkeit, Ordnung ins Chaos bringen und mit materiellen Anforderungen gut umgehen zu können, sowie eine tiefe Freude am Sinnlichen und Naturhaften.

Dieses Zeichen hat die stärkste Dynamik von allen Erdzeichen, was sich vor allem in beruflichem Ehrgeiz und im Streben nach Wissen, Kompetenz und Anerkennung niederschlägt. Im Gegensatz zum vorangegangenen Schütze-Zeichen sind Wissen und Weisheit aber nicht Selbstzweck, sondern sollen in praktischen Nutzen umgesetzt werden. Wenn Steinbock-Geborene mit der ihnen eigenen Ausdauer, mit Fleiss und zielgerichtetem Handeln den beruflichen Aufstieg geschafft und eine Machtposition erreicht haben, so bedeutet ihnen „Macht“ aber meist nur, das Machbare umsetzen zu können. Dabei machen sie es sich aber niemals leicht, nehmen alles eher schwer, fühlen sich oft für alles in ihrem Umkreis verantwortlich und scheuen auch keine harte Arbeit, so sie ihnen notwendig erscheint. Vor Herausforderungen schrecken sie nicht zurück, sondern sehen diese als Möglichkeit, ihre inneren Grenzen auszuloten und sich so besser kennenzulernen. Erfahrungen sind für sie dazu da, etwas zu lernen, um es das nächstemal noch besser machen zu können. Der Begriff Nachhaltigkeit könnte von einem Steinbock stammen.

Steinbock-Geborene sind demnach tüchtig, gründlich, gewissenhaft, hartnäckig und ausdauernd. Auch geistige Konzentrationsfähigkeit, zielgerichtetes Handeln und logisches Denken zeichnen sie aus. Sie verspüren einen inneren Drang, zu planen, zu strukturieren und zu organisieren, überlassen nichts dem Zufall und haben ein starkes Pflichtbewusstsein sowie eine realistische Einschätzung der sie umgebenden Umstände. Schon als Kinder strahlen sie eine gewisse Ernsthaftigkeit aus und wirken oft wie kleine Erwachsene, die auch in der eigenen Familie gern Verantwortung übernehmen. Wenn sie aber nicht auch ihrer weicheren, gefühlvollen Seite Raum geben, besteht im späteren Leben die Gefahr, dass sie Strenge und Autorität hervorkehren und zum Strafen, Maßregeln und Disziplinieren neigen. Die Regeln, die sie sich selbst und anderen oft aus Unsicherheit, Selbstzweifel oder Angst vor dem Chaos auferlegen, können Druck erzeugen und richten sich nicht zuletzt oft gegen die eigenen Bedürfnisse, die nicht wahrgenommen und gelebt werden. Oft sind sie stolz auf ihre Fähigkeit und Bereitschaft zu Sparsamkeit und Verzicht, doch die asketische Selbstbeschränkung kann sich im Extremfall zu sinnlosem Geiz pervertieren.

Das Steinbock-Prinzip lässt die in seinem Zeichen Geborenen die Welt auch etwas getrübt durch Furcht, Zweifel und Zögern wahrnehmen, und sie jedem Übergang in eine neue Lebensphase mit einer gewissen Zurückhaltung begegnen. Allerdings entwickeln Steinbock-Geborene im Lauf ihres Lebens meist mehr Leichtigkeit und fühlen sich mit zunehmendem Alter wohler und glücklicher. Schaffen sie das nicht, und nimmt das Schwere überhand, dann könnten Steinbock-Geborene allzu pessimistisch in die Welt blicken und sich Depressionen einhandeln.

Wenn Steinbock-Geborene auch bisweilen kein Vertrauen in die Zuneigung anderer haben, so sind sie dank ihrer Erdbetonung doch meist sehr sinnliche Menschen, die körperliche Nähe und Sexualität geniessen können. Emotional halten sie sich oft zurück, um sich nicht auszuliefern, doch wenn sie einmal lieben, sind sie alles andere als oberflächlich, sondern treue und ausdauernde Partner.

Traditionen sind für Steinbock-Geborene meist ebenso wichtig wie das Erbe der Vergangenheit, auf dessen Grundlage gesellschaftliche Strukturen, Recht und Gesetze aufgebaut sind.

Alle Planeten im Steinbock nehmen den zielstrebigen, leistungsorientierten Charakter dieses Zeichens an. Sie werden beharrlicher, ausdauernd und pflichtbewusst.

Zugeordnete Körperebene: Knochengerüst, Knie, Wirbelsäule, Sehnen, Bänder, Milz.