Paul McCartney zum 80. Geburtstag

Der 6. Juli 1957 war ein schicksalhafter Tag, nicht nur im Leben zweier junger musikbegeisterter Männer, sondern der gesamten Musikwelt: an diesem Tag begegneten einander der knapp 17-jährige John Lennon und der 15-jährige James Paul McCartney das erste Mal bei einem Gartenfest der St. Peter Church in Liverpool, wo John mit seiner damaligen Gruppe The Quarrymen aufspielte. In der Folge begann eine der kreativsten Kooperationen in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts. Noch vor der offiziellen Gründung der Beatles beschlossen die beiden, künftig nur als Komponisten-Duo Lennon/McCartney aufzutreten, ganz gleich, wer von ihnen den Song tatsächlich geschrieben hatte. An diesem 6. Juli 1957 stand der laufende Jupiter gradgenau auf Pauls Aszendent, was eine glückbringende, bereichernde Lebensperspektive anzeigte.

Es gibt ganze Abhandlungen, die sich mit diesen beiden unterschiedlichen Charakteren befassten, mit dem „zornigen, unangepassten“ John und dem „sanften, liebenswürdigen“ Paul, und es gibt endlose Streitigkeiten darüber, wer von beiden wohl das grössere Genie wäre. Diese Frage beschäftigt uns heute nicht, denn ich möchte mich anlässlich seines 80. Geburtstags vor allem Paul McCartney widmen.

Geboren wurde James Paul McCartney (der seinen ersten Vornamen später wegliess und sich nur Paul nannte) als ältester Sohn eines musikbegeisterten Bühnenarbeiters und einer Krankenschwester und Hebamme am 18. Juni 1942 in Liverpool. Aufgrund des britischen Education Act 1944, der auch Kindern aus unterprivilegierten Schichten eine umfassendere Bildung ermöglichte, konnte James Paul von seinen Eltern, die der „gehobenen Arbeiterschaft“ zuzurechnen waren, auf eine höhere Schule geschickt werden, wo er auch George Harrison kennenlernte, den er später ebenfalls zur Band brachte, bei der zunächst auch noch Stuart Sutcliffe und Pete Best mitspielten. Doch Sutcliffe starb in Hamburg, und Best wurde kurz vor der Unterzeichnung des ersten Plattenvertrags 1962 durch Ringo Starr ersetzt. Es entstand die Formation der Beatles, wie sie weltweit bekannt wurden.

Paul McCartney fiel nicht nur als erstklassiger Bassgitarrist und Frontsänger auf, sondern auch als herausragender Komponist, dem wir viele Welthits verdanken, wie z.B. Yesterday, Penny Lane, Hey Jude und Let It Be in seiner Beatles-Zeit, aber auch spätere Hits wie Mull of Kintyre, Another Day, Hope of Deliverance oder With A Little Luck, um nur einige zu nennen. Nach der Auflösung der Beatles, die McCartney eigentlich nicht wollte, sie aber nach Differenzen dann doch aktiv betrieb, startete er eine ebenfalls sehr erfolgreiche Solokarriere. Zur selben Zeit (1970) heiratete Paul die Amerikanerin Linda Eastman und gründete mit ihr eine Familie und später auch die Band The Wings, die bis 1980 bestand. Paul nahm aber auch diverse Songs mit Sängern wie Stevie Wonder, Michael Jackson oder Eric Clapton auf.

Paul McCartney musste in seinem Leben etliche Schicksalsschläge und Krisen erleiden. Es begann damit, dass seine Mutter starb, als er 14 war, später erkrankte seine geliebte Ehefrau Linda an Brustkrebs und verstarb 1998. Der Trennung von seiner 2. Frau Heather Mills folgte eine unappetitliche Schlammschlacht. Doch auch der Mord an John Lennon im Dezember 1980 bedeutete für Paul wie auch für die anderen Ex-Beatles einen schweren Schock.

Bereits in den 1990-er Jahren hatte Paul seine Liebe zur Malerei entdeckt und sich zusammen mit seiner Frau Linda auch sozial und karitativ engagiert, für den Tierschutz, für Katastrophen-Opfer oder für in Not geratene KünstlerInnen.

Aber werfen wir einen Blick auf das Horoskop von Paul McCartney: zeichnet sich das Genie ab oder gibt es überhaupt keine Besonderheiten?

Auf den ersten Blick fällt auf, dass in diesem Horoskop alle Planeten, bis auf Neptun, in der oberen Hemisphäre und noch dazu innerhalb von 130° angeordnet sind. Dieses astrologische Schaubild wird Bündel genannt; der erste Planet im Uhrzeigersinn ist der Trigger-Planet, im Fall von Paul McCartney ist das Venus in Stier im 9. Haus. Durch diese Position erhält die Venus eine besondere Bedeutung im Horoskop, denn sie zeigt an, wie der Horoskopeigner an die Dinge herangeht, auf welchen Bereich seine Energien konzentriert sind, wo Höchstleistungen erreicht werden können. Mit der Stier-Venus ist es klar, dass der Fokus auf der Liebe zur Musik liegt, die für McCartney den Sinn des Lebens ausmacht (Venus im 9. Haus). Aber auch die Liebe zur Philosophie, zum Reisen, und nicht zuletzt die Liebe zu einer Ausländerin (oder mehreren) treibt ihn an.

Die Betonung des 4. Quadranten gibt ihm das Gefühl der Schicksalhaftigkeit des Lebens, bedeutet aber auch den Auftrag, seine Potenziale der Allgemeinheit und sich selbst der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, was er auch sicher gerne tut.

Interessant ist ferner, dass sich alle Planeten zwischen den Tierkreiszeichen Stier bis Jungfrau angesiedelt haben. Diese Zeichen beziehen sich auf das persönliche Erleben und sind gesellschaftlich noch nicht relevant. Andererseits stehen sie aber – bis auf Neptun – in überpersönlichen Häusern. Das bedeutet für mich, dass es Pauls Aufgabe ist, mit sehr viel persönlichem Einsatz für die Gesellschaft und die Öffentlichkeit tätig zu sein, was er auf eine eher instinkthafte, noch nicht voll bewusste Weise vollbringt.

Mit Neptun am Aszendenten besitzt Paul eine ungewöhnliche Sensibilität, aber eventuell auch einen Mangel an einer fest umrissenen Identität und einer klaren Lebensrichtung. Vielleicht hat er auch kein so klares Bild über sich selbst, kann sich auch selbst kaum spüren, da der Körperquadrant ansonsten unbesetzt ist. Am ehesten wird ihm dies über die Phantasie und den künstlerischen Ausdruck gelingen, denn durch diese Neptun-Stellung wird auch eine besondere künstlerische Begabung ausgedrückt, mit der er und die durch ihn sichtbar wird. Im Erdzeichen Jungfrau soll diese Begabung in eine praktische Umsetzung führen. Obwohl er sein ganzes Leben lang nicht richtig Noten lesen konnte, ist Paul dank seiner immensen Musikalität imstande, jede Art von Song zu schreiben, was ja auch seine Genialität ausmacht.

Der rätselhafte, verträumte Eindruck, den Paul als „sanftester Beatle“ auf seine Umwelt machte und immer noch macht, bewirkt sicher auch seine Faszination und seine magische Ausstrahlung. Er konnte nichts Besseres tun im Leben, als sich künstlerisch zu betätigen und auch sozial zu engagieren. Nichtsdestotrotz kann dieser Aspekt bewirken, dass die Grenze zwischen Ich und Nicht-Ich als fliessend erlebt wird, was wiederum dem künstlerischen Empfinden und der fast schlafwandlerischen Sicherheit zugute kommt, mit der er an die musikalische Umsetzung ging, ihn allerdings auch anfällig für Drogen (= Vernebelung) aller Art macht.

Eine diese Vernebelungen bezieht sich auf ein Gerücht über Pauls angeblichen Tod bei einem Autounfall 1966. Angeblich gab es auf Plattencovers oder in Songtexten versteckte Hinweise darauf so wie auf einen danach engagierten Doppelgänger. Paul selbst hat diese Gerüchte allerdings immer wieder zurückgewiesen und durch Fakten und einfache Erklärungen entkräftet. Es ist aber für Neptun am AC nicht untypisch, dass derartige Gerüchte überhaupt entstehen.

Mit dem Jungfrau-AC ist Paul ja prinzipiell ein ordentlicher, gewissenhafter und zuverlässiger Mensch, der sachlich, vernünftig und bescheiden wirkt und auch den Kleinigkeiten und Details viel Beachtung schenkt, dabei durchaus auch kleinlich und überkritisch wirken kann. Das alles wird durch Neptun nicht eliminiert, aber doch aufgeweicht, macht ihn besonders einfühlsam und anpassungsfähig. Die persönliche Verunsicherung kaschiert er dadurch, dass er eine Rolle spielt, ob bewusst oder unbewusst. Die Rolle des „künstlerischen Chefs“ der Beatles war ihm jedenfalls auf den Leib geschneidert.

Die nicht so ganz klar umrissene Identität könnte mit dem frühen Tod der Mutter zu tun haben. Der junge Paul war deshalb schon in jungen Jahren auf sich allein gestellt, passte sich aber – im Gegensatz zu John Lennon, der die Schule schmiss und sich als „Enfant terrible“ gebärdete – den Erwartungen seines Vaters bzw. der Schule an und fiel nur durch sein exzellentes Gitarrenspiel auf, das vom Vater unterstützt und gefördert wurde. Neptun in Jungfrau bedeutet auch eine besondere Geschicklichkeit mit den Händen, die sich weniger praktisch-technisch, sondern eher kreativ-künstlerisch ausdrückt.

Merkur als Geburtsherr und auch als Herrscher des 10. Hauses zeigt, dass die Entwicklung der eigenen Identität über den Beruf erfolgt, der als Berufung erlebt wird. Der Zwillinge-Merkur ist der wichtigste Planet in diesem Horoskop, da er nicht nur als Aszendentenherrscher im eigenen Zeichen und nahe dem MC steht, sondern auch die Wurzel einer der beiden Dispositorenketten bildet, an der fast alle anderen Planeten hängen. Nur die Stier-Venus fällt aus dem Rahmen, sie bildet die 2. Kette, hat allerdings „kein Gefolge“. Sie ist der zweitwichtigste Planet, verweist nicht nur auf die Musikbegeisterung McCartneys, sondern auch auf sein auf Beständigkeit und Sicherheit ausgerichtetes Beziehungsverhalten, das er immer wieder in verschiedenen Beziehungen (Jane Asher, Linda Eastman, Heather Mills, Nancy Shevell, um die wichtigsten zu nennen) mit einer starken Sinnlichkeit, aber wohl auch Beharrlichkeit und Ausdauer gezeigt hat.

Ausser der Musikalität und Geschäftstüchtigkeit (Venus in Stier) sind auch eine grosse Kommunikationsfähigkeit und sein Verhandlungsgeschick McCartneys Stärken, die er im Lauf seiner Karriere immer wieder einsetzen konnte. Kein Wunder, stehen doch vier Planeten im luftigen Zwillinge-Zeichen: Uranus, Saturn, Merkur und die Sonne, dazu noch das Medium Coeli. Wir haben es hier mit einem blitzgescheiten Menschen zu tun, der sprachlich gewandt und geistig wendig ist. Ein Zwillinge-betonter Mensch verhält sich wissbegierig und interessiert, schlau und flexibel, er hat eine rasche Auffassungsgabe, ist rastlos auf der Suche nach neuen Anregungen und kann sich gut vermarkten. Nicht zufällig war es McCartney, der seine Beatles-Kollegen davor warnte, eine Geschäftsverbindung mit dem Amerikaner Allen Klein einzugehen, der den Fab Four einen „Knebelvertrag“ angeboten hatte, was offenbar nur Paul durchschaute. Diese geschäftlichen Differenzen waren der eigentliche Grund für die Trennung der Beatles, und nicht, wie oft kolportiert, John Lennons 2. Ehefrau Yoko Ono.

Das Luft-Element ist das stärkste Element in diesem Horoskop und zeigt uns einen anpassungsfähigen, geselligen, geistig flexiblen und vermittelnden Menschen, der über Objektivität, Neutralität und die Fähigkeit zu distanzieren, verfügt, dessen Reaktionen jedoch eher gedanklich-intellektuell als emotional und daher auch weniger von Launen oder Stimmungen abhängig sind (das Wasser-Element ist nur schwach ausgeprägt). Andererseits lässt das Sextil zwischen Merkur und dem Löwe-Mond erkennen, dass da einer seine Emotionen verbal sehr gut zum Ausdruck bringen und vermitteln kann; er spürt instinktiv, was beim Publikum ankommt. Das Beschreiben von Alltagssituationen und Gefühlen beherrscht Paul sowohl musikalisch wie sprachlich, und erzielt daraus beruflichen Erfolg.

Der Löwe-Mond beschert ihm eine lebensbejahende Grundeinstellung sowie ein sonniges Gemüt, er hat sich aber gerade von Chiron gelöst und läuft auf Neptun zu: Schmerz vergeht durch Phantasie und Kreativität, es gibt aber immer wieder auch Auflösungstendenzen im Leben. Das zweifellos vorhandene Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewunderung lebt Paul McCartney gerne in der Gruppe aus (Mond im 11. Haus), wo er Wärme und Zugehörigkeit sucht. Dabei scheut er weder Theatralik noch die grosse Geste, zeigt sich im Umgang mit anderen locker und verspielt, verhält sich aber trotzdem vernünftig und diplomatisch. Eine Gruppe wie die Beatles diente ihm geradezu als Familienersatz, und die spätere Formation „The Wings“ war praktisch ein Familienunternehmen, das er zusammen mit seiner Frau Linda Eastman gegründet hatte. Ein Löwe-Mond geniesst den grossen Auftritt und liebt das Rampenlicht sowie die jubelnde Menge. Von allen Beatles ging Paul am liebsten auf Tournee, weil ihm das die Möglichkeit bot, seiner Reiselust zu frönen (Betonung des 9. Hauses) und immer wieder neue Publikumsschichten zu erreichen.

Im 11. Haus findet sich noch die Konjunktion zwischen Mars und Pluto, ebenfalls in Löwe. Sie steht für ein starkes Energiepotenzial, das Freundschaften und Gruppen zugutekommt. Freunde und Gleichgesinnte bilden mit Paul oft eine verschworene Gemeinschaft, die alle Höhen und Tiefen zusammen durchsteht. Mars/Pluto im 11. Haus zeigen aber auch Machtkämpfe in der Gruppe an, aus denen ein Löwe-Mars meist siegreich hervorgehen wird. Gleichzeitig investiert Paul McCartney auch viel Kraft und Energie im sozialen Bereich, der ihm immens wichtig ist. Die enorme Kraft und Leistungsfähigkeit zeigt sich auch daran, dass Paul McCartney auch mit 80 Jahren noch mehrmonatige Tourneen absolviert.

Kommen wir endlich zur Sonne, die in Paul McCartneys Horoskop kurz vor dem Kulminationspunkt (MC) im 10. Haus steht und damit die ganze Radix überstrahlt. Die Beweglichkeit und Umtriebigkeit, der intellektuelle Wissensdurst und das manuelle Geschick, das alles wird mit Ehrgeiz in die berufliche Verwirklichung investiert und lässt ihn in der Öffentlichkeit strahlen und glänzen. Dieser Mensch präsentiert sich und wird öffentlich wahrgenommen, was wiederum sein Selbstbewusstsein stärkt und zur Identitätsfindung beiträgt.

Und dann ist da noch Merkur, der das Sonnenzeichen regiert. Er ist in der Radix rückläufig, bleibt das aber in der Progression nur bis zu Pauls 6. Lebensjahr. Bis dahin war der Junge möglicherweise verhalten und eher in sich gekehrt. Mit dem Schuleintritt dürfte er jedoch aufgeblüht sein und Merkurs Leichtigkeit und Vielseitigkeit für sich genützt haben, auch in beruflicher Hinsicht. Kontakte mit Menschen, die ihm neue Horizonte erschliessen, sind ihm sehr wichtig. Er ist offen für Neues und hat ein reges Interesse an fremden Kulturen und Religionen, setzt sich mit Meinungen und Weltanschauungen auseinander und philosophiert mit anderen gerne über den Sinn des Lebens, den er sich trotz aller Tiefschläge nie hat nehmen lassen (Merkur in 9).

Unterstützung erhält Paul McCartney dabei vom äusserst gut gestellten Jupiter, der in Krebs erhöht ist, was nicht nur ein Hinweis auf einen liebevoll-fördernden Familienhintergrund ist, wodurch ihm schon früh ein Gefühl der Geborgenheit und des Vertrauens zu seiner Umwelt vermittelt wurde. Dies macht in der Folge auch ihn zu einem grosszügig eingestellten Familienvater mit 4 Kindern, schenkt ihm eine besondere Verbundenheit mit der Natur, mit Kindern und Tieren, für die er sich einsetzt und die er ebenso unterstützt wie in Not Geratene und Hilfsbedürftige. Im 10. Haus sorgt Jupiter natürlich für den beruflichen und finanziellen Erfolg, der Paul McCartney nicht nur zum vielfachen Millionär und einem der erfolgreichsten Songwriter überhaupt machte, sondern ihm auch besondere Ehrungen eintrug: neben etlichen Grammy Awards, der Aufnahme in die Rock‘n Roll Hall of Fame und mehreren Ehren-Doktortiteln ist wohl die Erhebung in den (nichterblichen) Adelsstand durch Queen Elizabeth II. 1997 eine der grössten Auszeichnungen, die britischen Künstlern zuteil wird. Die Musikzeitschrift „Rolling Stone“ reihte Paul McCartney als Nr. 11 der 100 weltbesten Sänger und Nr. 2 der weltbesten Songwriter (nach Bob Dylan und noch vor John Lennon) ein.

Zu seinem 80. Geburtstag wünschen wir Sir Paul McCartney jedenfalls weiterhin gute Gesundheit, viel Schaffenskraft und Lebensenergie, damit er sich selbst und uns auch in Zukunft mit seinen unsterblichen Melodien und Liedern erfreuen kann.

Posted in Promi-Horoskope.

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